DER BIBERPELZ

theater 89 – Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg

Sommertournee 2024

Gerhart Hauptmann
DER BIBERPELZ
Eine Diebskomödie

Musik  Martin Schneider

„Zu den Leuten gehen …“ – dieses Konzept von theater 89 korrespondiert mit dem nächstjährigen Motto von Kulturland Brandenburg: WELTEN VERBINDEN und auch mit dem Jahresthema der Arbeitsgemeinschaft: MENSCHEN BEWEGEN: ALTSTADT LEBT VIELFALT.
Die Stückwahl für die Sommertournee 2024 fiel erneut auf eine große Komödie, die unter kleinen Leuten spielt: DER BIBERPELZ von Gerhardt Hauptmann. Es ist nicht ohne Witz, dass theater 89 sein Fünfunddreißigjähriges mit einer „Diebskomödie“ feiert. Man kann gespannt sein, wie sich die Figuren quer durch die Schichten in ihren Überlebenskünsten verstricken. Ein Vorzug ist zudem, dass die Handlung in Erkner spielt. Dort lebte der Autor geöffneten Auges und mit offenen Ohren ein paar Jahre in einer hübschen Villa. Seinem Dienstpersonal und seinen Nachbarn hat er die Geschichten und Mundarten abgelauscht.

DER BIBERPELZ von 1893 gilt als die einzige regelrechte Komödie des Naturalismus.
Inhalt: Die clevere Waschfrau Frau Wolff stiehlt gemeinsam mit ihrem Mann Brennholz und einen Biberpelz vom Rentier Krüger. Der Amtsvorsteher von Wehrhahn ist unterdessen viel zu sehr damit beschäftigt, vermeintliche politische Umtriebe zu verfolgen und übersieht offensichtliche Hinweise auf die Täter. Frau Wolff kommt ungeschoren davon.
Zentrales Thema ist der Gegensatz von „denen da oben“ und „denen da unten“, der bis heute landauf, landab wirkt und vermehrt heraufbeschworen wird.
Das Stück schließt mit einem offenen Ende. Das Premierenpublikum wartete irritiert auf eine Auflösung im fünften Akt.
Fast alle Figuren im Stück haben reale Vorbilder.
Hauptmann schrieb 1901 eine Fortsetzung mit dem Titel DER ROTE HAHN.
Die ersten Aufführungen waren Misserfolge. Erst mit der Inszenierung 1897 in Wien begann der Siegeszug des BIBERPELZ.
Bertolt Brecht inszenierte BIBERPELZ UND ROTER HAHN 1951 als ein einziges Stück.
Bis heute wird DER BIBERPELZ oft und in unterschiedlichen Inszenierungen gespielt – vom Staatstheater bis zur Laienspielgruppe. Es gibt zahlreiche Verfilmungen und Hörspiele.
Zitat: „Ich bin immer geradezu, Herr Vorsteher. Wenn ich mit’m Maule nich immer so vorneweg wär’, da hätt’ ich könn schonn viel weiter sein “

Gerhart Hauptmann wurde am 15. November 1862 im schlesischen Kurort Obersalzbrunn geboren und starb am 06. Juni 1946 in Agnetendorf/Agnieszków in Schlesien. Er war ein deutscher Dramatiker, Schriftsteller und Dichter, auch Shakespeare-Übersetzer. 1912 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

DRAMATIS PERSONAE

VON WEHRHAHN, AMTSVORSTEHER 
KRÜGER, RENTIER                          
DR. FLEISCHER                              
PHILIPP, SEIN SOHN
MOTES
FRAU WOLFF, WASCHFRAU               
JULIUS WOLFF, IHR MANN                
LEONTINE und                             
ADELHEID, IHRE TÖCHTER           
WULKOW, SCHIFFER                       
GLASENAPP, AMTSSCHREIBER       
MITTELDORF, AMTSDIENER                

Klavier

Christian Schaefer
Hans-Joachim Frank
Hubert  Kossiński                                

André Zimmermann
Kristin Schulze
André Zimmermann   
Ella Zoe Arnsburg
Elia Klag/Jakob Frank
Martin Schneider
Moritz Meyer
Uta Wilde

Martin Schneider 

Ort des Geschehens: irgendwo um Berlin.
Zeit: Septennatskampf gegen Ende der achtziger Jahre.

Regie  Hans-Joachim Frank
Bühne und Kostüme  Barbara Noack
Dramaturgie  Jörg Mihan

Lichtdesign/Technik  Moritz Meyer
Maske  Anne-Claire Meyer
Theaterplastik  Joana Meyer
Geschäftsführung/Öffentlichkeitsarbeit  Uta Wilde