JÜRGEN KURZ

SOMMER IN BRANDENBURG 2015 – Teil 18

Jürgen Kurz

Jürgen Kurz, du bist unser Pianist in Lumpazivagabundus und hast auch die Lieder mit den Schauspielern einstudiert. Was verbindest du und was verbindet dich mit Weinliedern und Georg Kreisler?
An Georg Kreisler bewundere ich die Leichtigkeit, mit der er Musik und Texte miteinander verband. Schwarzer Humor und absurde Szenarien bekommen bei ihm eine Normalität, die beängstigend ist. Die Publikumsreaktionen zeigen, dass die Kreislerlieder im Rahmen unserer Inszenierung eine große emotionale Wucht entfalten.
Seit bald 35 Jahren arbeitest du als Stummfilmmusiker. Wie kam es dazu? Und warum ist es bis heute dabei geblieben?
Durch Zufall. Nach meinem Studium 1981 wurde ich gefragt, ob ich es einmal machen wolle. Ich wollte und seitdem tu ich’s mit Begeisterung. Das magische Dreieck: Film – Ich – Publikum hält mich gefangen. Stummfilmbegleitungen sind für mich Meditationen, Eintauchen in eine vergangene Welt, die aber während der Vorführung sehr lebendig ist. Mein nächstes Stummfilmkonzert wird in der “Kajüte” in Ratzdorf sein. Dort wird einer der besten und folgenreichsten Filme der Filmgeschichte gespielt: „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens” von Friedrich Wilmelm Murnau.
Du warst früher schon länger für theater 89 tätig. Welches waren die wichtigsten Produktionen für dich?
Anfang der 90er Jahre gab es im theater 89 eine Veranstaltungsreihe, bei der Schauspieler,Musiker,Tänzer gemeinsam vor Publikum improvisierten. Einzige Regel dieser Abende war, dass es keine Absprachen gab. Simone Frost, die damals am BE engagiert war, lud mich als Mitspieler dazu ein. Ich war Feuer und Flamme und gehörte dann bald zum Stammteam. In der Inszenierung “Litauische Klaviere”(Regie: Hans-Joachim Frank) war ich der geigende Zigeuner Habedank.
Was waren für dich prägende Musikereignisse?
Mit 10 Jahren war ich das erste Mal bei einem Konzert. Im Friedich-Wolf-Theater in Eisenhüttenstadt gastierte das Leipziger Gewandhausorchester. Ich war wie betäubt und jubilierte gleichzeitig mit dieser gigantischen Musik. Nach dem Konzert ging mein Geigenlehrer mit mir zu dem Sologeiger und stellte mich ihm als Kollegen vor. Ich schwebte dann monatelang auf Wolke Sieben.
Im welchen Alter hast du dein erstes Instrument erlernt? Welches?
Mit 8 begann ich Geige zu spielen.
Wie ist das für dich: Brandenburg im Sommer?
Der Brandenburger Sommer ist mir sehr vertraut.
Woher kommst du?
Geboren in Wiesenau an der Oder in Eisenhüttenstadt aufgewachsen.
Deine nächsten Projekte?
Die Musik zu einem Dokumentarfilm, Premiere ist bei der Dokfilmwoche in Leipzig.
VIEL GLÜCK DAFÜR UND HERZLICHEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH!

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