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Sommertournee | RUSSISCHER ABEND in Treuenbrietzen

Vorbericht zur Treuenbrietzener Aufführung vom RUSSISCHEN ABEND

Schauspieler des Theater 89 laden beim Sommertheater zum Russischen Abend nach Treuenbrietzen.
Schauspieler des theater 89 laden beim Sommertheater zum Russischen Abend nach Treuenbrietzen. Quelle: AG Historische Stadtkerne, MAZ online, Potsdam-Mittelmark

Treuenbrietzen

Das in den zurückliegenden Jahren stets beliebte Sommertheater der Arbeitsgemeinschaft der 31 „Städte mit historischen Stadtkernen“ macht jetzt auch wieder Station in Treuenbrietzen. Besucher sind dort am Samstagabend zur Freiluftaufführung auf dem Ratshof zu Füßen des Wasserturms mitten in der Altstadt geladen.

 

Drei Einakter von Anton Tschechow

Diesmal können sich die Besucher auf einen „Russischen Abend“ freuen. Auf dem Programm stehen „Der Bär“, „Vom Schaden des Tabaks“ und „Der Heiratsantrag“ – drei Einakter von Anton Tschechow. Aufgeführt werden sie von den Akteuren des Theater 89. Die Schauspieler umRegisseur und Theaterleiter Hans-Joachim Frank begeisterten auch in den Vorjahren stets mit ihren Interpretationen der wechselnden Stücke.

Mit der Tour des Sommertheaters möchte die Arbeitsgemeinschaft in ihren Mitgliedsorten die Erfolge aus mehr als 25 Jahren Stadtsanierung sichtbar und erlebbar machen. „Denn noch nie waren die 31 Mitgliedsstädte in Gänze so schön“, heißt es in der Mitteilung der AG, deren Vorsitzender Treuenbrietzens Bürgermeister Michael Knape (parteilos) ist.

 

Stadtbild wird zur Bühne gemacht

Was liege da näher, als das eigene Stadtbild zur Bühne zu machen und eindrucksvoll in Szene zu setzen? Anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres heißt es diesen Sommer Bühne frei für einen Russischen Abend mit den Stücken von Anton Tschechow. Er wurde zu einem der meistgespielten Dramatiker. Seine Diagnosen als Arzt, Forscher, Weltreisender, Entwicklungshelfer und Schriftsteller gelten bis heute. Die drei komischen Einakter der Theatertournee in historischen Stadtkernen weisen ihn als Menschkenner und wirkungssicheren Theatermann aus.

Im Einakter „Der Bär“ geht es um die verwitwete Gutsbesitzerin Jeléna Popówa. Sie ist eine Frau in den besten Jahren, deren Schönheit noch nicht verblüht ist. Sie betont, das für sie Leben seit Nikolajewitschs Tod jeglichen Wert verloren hat. Sie habe sich deshalb geschworen, die Trauerkleidung bis zu ihrem Grabe nicht abzulegen und die Welt nicht mehr zu sehen. Es klingelt. Herein kommt ein Kerl, der sich als Artillerie-Leutnant a. D. vorstellt. Der verstorbene Gatte sei ihm 1200 Rubel schuldig geblieben, und diese Summe wolle er heute noch eintreiben.

 

Raucher warnt vor Tabak

Im zweiten Einakter „Vom Schaden des Tabaks“ steht Iwan Iwanowitsch Njuchin im Mittelpunkt. Mit seinem 30 Jahre alten Frack bekleidet, hält der betagte Mann im Auftrage seiner Ehefrau von der Bühne des städtischen Klubs herab einen Vortrag zum Schaden des Tabaks. Njuchin selbst ist Raucher, doch weil seine Frau das Thema des Vortrages wünscht, soll es so sein.

In dritten Einakter des erscheint im Gästezimmer des Gutsherren Tschubukow ein befreundeter Nachbar und Junggeselle. Er verrät sogleich, er wolle dessen 25-jähriger Tochter einen Heiratsantrag machen. Tschubukow ist spontan begeistert, schickt Natalja herein und lässt beide allein. Nach der Begrüßung beginnt Lomow seine Rede. Ehe er jedoch auf das eigentliche Ziel seiner Visite eingehen kann, kommt es zwischen den beiden zu einem Streit um ein Stück Land.

Von Thomas Wachs, MAZ online, Potsdam-Mittelmark

Das Gesicht von 30 Jahre th89

30 Jahre th89! Wer ist denn dieses Gesicht?

Den kennen Sie etwa nicht? Klar, das Foto ist echte 30 Jahre alt. Man kann aber die Lösung an der prüfenden Miene ablesen.

Auch diese gesuchte Person ist heute und morgen Abend beim RUSSISCHEN ABEND in unserer Städtetour in Kooperation mit der AG Städte mit historischen Stadtkernen zu entdecken. Er steht nicht auf der Bühne, obwohl er immer wieder auf der Bühne steht und der eigentliche Inspirator des theaters 89 ist … ups, haben wir zu viel verraten? Ja, es ist der Chef vons Janze: Der Künstlerische Leiter von theater 89 und Regisseur auch des RUSSISCHEN ABENDs: Hans-Joachim Frank!

Sommertournee 2018 | RUSSISCHER ABEND | Beeskow und Templin in der Presse

HISTORISCHE STADTBILDER ALS BÜHNE

theater 89 spielt Tschechow

Wie ein Heiratsantrag missrät, zeigten Kristin Schulze, Christian Schaefer und André Zimmermann.
Sigrid Werner,  nordkurier.de

Das Sommertheater in historischen Stadtkernen erlebt 2018 eine besondere Resonanz. 15 Spielorte kommen in den Genuss eines russischen Abends.

Rund 80 Templiner und Gäste erlebten am Sonnabendabend vor imposanter Stadtmauerkulisse in Templin die bislang elfte Aufführung des „Russischen Abends” des „theater 89”. Im Rahmen des Sommertheaters in historischen Stadtkernen touren sie mit ihren Anton-Tschechow-Einaktern und russischen Liedern noch bis zum 2. September durch das Land Brandenburg. Sie dürfen sich im neunten Jahr dieser Tourneereihe über ganz besondere Resonanz freuen. In Beeskow hatten 180 Besucher die Freiluft-Theatermacher vor historischer Stadtkulisse erlebt.

15 Spielorte stehen in diesem Jahr im Programm. Am 16. August wird der Kirchplatz von Rheinsberg zur Theaterkulisse, am 18. August spielt das theater 89, das im uckermärkischen Naugarten seinen Sitz hat, in Treuenbrietzen. Auch Herzberg (Elster) und Jüterbog werden die herzerfrischende, extrem witzige und leidenschaftliche sentimentale Aufführung noch erleben.

Sigrid Werner, nordkurier.de

Sommertournee 2018 | RUSSISCHER ABEND in Beeskow und Templin

Und weiter geht’s in der Sommertournee

Matthias Zahlbaum, Kristin Schulze, Christian Schaefer im Bärenkostüm

Wir haben mal kurz durchgeatmet – und es hat geholfen! An diesem Wochenende in Beeskow und Templin werden der Eiswürfelbeutel oder das nasse Handtuch nicht nötig sein.

Bernd Spanier, Martin Schneider

Konzentrieren Sie sich ganz auf das verzaubernde Spiel, den Gesang und die Musik unserer Akteure.

Christian Schaefer

Zum Einstimmen ein paar Impressionen unserer Vorstellung in Mühlberg.

Matthias Zahlbaum, André Zimmermann, Kristin Schulze, Christian Schaefer, Martin Schneider, Bernd Spanier

Die Fotos veröffentlichen wir mit freundlicher Erlaubnis von Erik-Jan Ouwerkerk / Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“. Wir freuen uns auf Sie!

Die letzte Zuschauerin auf dem Heimweg. “Nächstes Jahr komm ick wieda.”

 

 

30 Jahre th89 Teil#1

Volker Pfüller im Gespräch

Volker Pfüller kennt als genialen Bühnenbilder und Plakatmaler, wer nur ein wenig das Theater kennt. Mancher berühmten Produktion schuf er erst ihr unvergessliches Gesicht. Unvergessen die gemeinsame Arbeit mit Alex Lang am DT oder an den Münchner Kammerspielen. Seit Beginn an von theater 89 gestaltet er unsere Plakate und entwarf auch Bühnenbilder.

Lauschen Sie oben über dem Plakat dem Auftakt-Gespräch der Reihe “30 Jahre th89”. Sie hören eine vergnügliche Plauderei über das Theater mit Volker Pfüller, Ronald Richter und Hans-Joachim Frank. Leider schlichen sich ein paar Handy-Störgeräusche ein, die aber nach zwei Minuten wieder abreißen.

In der Abbildung stellen wir Ihnen das neueste Werk von Volker Pfüller vor, das Plakat zur Aufführung BUCKOWER ELEGIEN im Garten des Brechthauses in Buckow am 25. August.

Gute Unterhaltung!

Sommertournee 2018 | RUSSISCHER ABEND Angermünde #2

SOMMERTHEATER DER AG HISTORISCHE STADTKERNE GASTIERT MIT „RUSSISCHEM ABEND“ IN ANGERMÜNDE

Altstadt wird zur Bühnenkulisse

RUSSISCHER ABEND: Das Sommertheater der AG Historische Stadtkerne tourt in diesem Jahr mit Einaktern von Anton Tschechow durch Brandenburg, die das theater 89 geist- und witzreich inszeniert. Am Sonnabend gastierten sie auf dem Angermünder Klosterplatz.© Foto: Daniela Windolff, moz.de
Angermünde (MOZ) Das Sommertheater der AG Historische Stadtkerne in Brandenburg tourt wieder durch 15 Mitgliedsstädte und machte am Wochenende in Angermünde Halt. Zum 9. Mal hieß es hier Bühne frei für den großen Auftritt der prächtig sanierten Altstadt und für einen unvergesslichen Sommertheaterabend. Vor der romantischen Kulisse der mittelalterlichen Klosterkirche zog das theater 89 das Publikum mit einem „Russischen Abend“ in seinen Bann und traf von der ersten Pointe an den Nerv der rund 200 Zuschauer, die es sich auf Stühlen oder Decken in der lauen Abenddämmerung gemütlich machten. Mit ungebändigter Spiellust, faszinierender Mimik und Gestik bis ins kleinste Detail und hitzigem Temperament zauberten sie im Handumdrehen Russlands tiefste Seele mitten auf den Angermünder Klosterplatz, über dem sich Schwalben kreischend jagten. Der vielgereiste Regisseur Hans-Joachim Frank, der diese Spielstätte in Angermünde als eine der schönsten bezeichnet, hatte für das diesjährige Sommertheater in die große Schatzkiste der russischen Weltliteratur gegriffen und ein fast vergessenes Kleinod aus dem 19. Jahrhundert entstaubt, das in die heutige Zeit, an diesen Ort zu diesem Abend passte, wie eigens dafür gemacht.

Anton Tschechows Einakter „Der Bär“, „Vom Schaden des Tabaks“ und „Der Heiratsantrag“ ist maßgeschneiderter Stoff für das Wandertheater 89 – pur, authentisch, lebendig,  jenseits von intellektueller Überhöhung und bühnentechnischer Überreizung, dafür mit ganz viel Raum für schauspielerisches Talent. Tschechow (1860 – 1904) nimmt mit trefflicher Ironie und russischer Leidenschaft zwischenmenschliche Schwächen und Charakterzüge aufs Korn und hält dem Publikum den Spiegel vor´s Gesicht, das die feinen Spitzen und derben Späße genüsslich mit herzlichem Lachen quittierte. Ein russischer Loriot. Da geht es um Leidenschaft und Sehnsucht, um Liebe, Sünde und Eifersucht, Neid und Rechthaberei.

Es ist aber vor allem die hervorragende Kunst der Schauspieler Kristin Schulze, Matthias Zahlbaum, Christian Schaefer, André Zimmermann und der Musiker Martin Schneider und Bernd Spanier, die die russische Seele so überzeugend leidenschaftlich seufzen, fluchen, lachen und singen ließen, als wäre man mittendrin in diesem stolzen Land, das viel mehr sein kann, als Kulisse einer Fußballweltmeisterschaft. Diese Bootschaft ist Regisseur Hans-Joachim Frank grandios gelungen. Fehlten eigentlich nur noch Wodka, Kwas und Kaviar.(dw)

Artikel auf moz.de

Sommertournee 2018 | RUSSISCHER ABEND Altlandsberg

RUSSISCHER ABEND mit Bär

Schauspieler und ein Bär: Das theater 89 gastierte mit Tschechow-Stücken auf dem Schlossgut © Foto: Stephen Ruebsam moz.de Altlandsberg

Altlandsberg. Ein großer Bär schmettert mit Adligen russische Volksweisen in der Abenddämmerung, kauzige Gutsbesitzer fesseln das Publikum: Der Russische Abend im Domänenhof am Freitag war ein großer Erfolg.

Traditionell führt das „theater 89“ aus der Uckermark für die AG Historische Stadtkerne jährlich in Altstädten Brandenburgs ihre Inszenierungen auf – ins Schlossgut passten Anton Tschechows „Der Bär“, „Vom Schaden des Tabaks“ und „Der Heiratsantrag“ besonders gut, schließlich bevölkern seine Stücke Gutsbesitzer und Großbauern aller Art.

Über 150 Gäste konnten eine witzige und quirlige Kristin Schulze erleben, einen souveränen Matthias Zahlbaum, einen komödiantischen André Zimmermann und einen wunderbar verrückt spielenden Christian Schaefer, der übrigens auch ab und zu in einem Bärenkostüm steckte. Und wer wollte, konnte sogar eigens auf die Karte genommenen Borschtsch bestellen. (sur)

Am Donnerstag noch einmal eine Rezension aus Angermünde …

Sommertournee 2018 | RUSSISCHER ABEND Angermünde

Beim RUSSISCHEN ABEND steppte der Bär

Die Aufführung des Einakters „Der Bär” von Anton Tschechow.
Martin Lindner

Die Gruppe theater 89 eröffnete einen neuen Blick auf Russland. Den Zuschauern wurden drei Stücke auf Deutsch und Gesang auf Russisch geboten.

Mehr als 150 Besucher versammelten sich auf der Wiese vor dem Franziskanerkloster in Angermünde, um die Stücke „Der Bär”, „Vom Schaden des Tabaks” und „Der Heiratsantrag” vom russischen Schriftsteller Anton Tschechow zu erleben. Die Theatergruppe theater 89 aus Naugarten tourt derzeit mit dem Programm „Russischer Abend” durch Brandenburg.

Zuschauer bogen sich vor Lachen

Die Zuschauer waren begeistert, johlten vor Lachen, als Möbelstücke scheinbar unbeabsichtigt zu Bruch gingen oder die Schauspieler spontan Umgebungsgeräusche in die Dialoge einfließen ließen. Aber schon die Einakter von Tschechow an sich waren gespickt voller humoriger Elemente.

Im Anschluss an die drei kurzen Stücken, die jeweils eine halbe bis Dreiviertelstunde dauerten, bekamen die Besucher noch russisches Liedgut auf die Ohren. Die Menschen klatschten, einige kannten die Lieder und sangen auch mit.

Theater zeigt Schönheit der russischen Kunst

Russisches Theater und Musik auf der Bühne hält Kristin Schulze, Mitglied von theater 89, besonders in der heutigen Zeit für wichtig. Es sei schön, sich dem Land auf diese Weise zu nähern, sagte sie. Man könne vom Weltgeschehen durchatmen und das Land von einer anderen Perspektive betrachten, seine Schönheit und künstlerische Vielfalt entdecken.

Wir feiern weiter!

30 Jahre th89 wirft seine Schatten voraus

Kennen Sie den? Auch dieser Schauspieler aus den frühen Jahren bei theater 89 spielt am Wochenende für Sie im RUSSISCHEN ABEND in unserer Städtetour in Kooperation mit der AG Städte mit historischen Stadtkernen.

Ja, es könnte der nette Nachbar aus der Neubauwohnung nebenan sein, man glaubt es kaum – es ist Matthias Zahlbaum! Heute und morgen Abend wird er Ihnen auch wieder ganz andere Qualitäten vorführen. Machen Sie sich einen schönen Sommerabend draußen an der Luft unter vielen anderen – mit Matthias Zahlbaum und dem Ensemble von theater 89! Mehr unter TERMINE …

Sommertournee 2018 | RUSSISCHER ABEND Neuruppin

Szene aus dem Einakter „Der Bär“, hier kurz vor dem Duell, dass sich aber dann doch in Küssen auflöst
Szene aus dem Einakter „Der Bär“, hier kurz vor dem Duell, dass sich aber dann doch in Küssen auflöst.Quelle: Cornelia Felsch

Das warme Licht der untergehenden Sonne, dazu ein Glas Wein und unterhaltsames Sommertheater – für die rund 100 Besucher, die am Samstagabend auf den Neuruppiner Schulplatz kamen, war es ein überaus gelungener Abend.

Liebe, Komik und die russische Seele waren die Zutaten, aus denen dieser Theaterabend unter freiem Himmel gemixt wurde, eine Premiere für Neuruppin, über die sich auch der stellvertretende Bürgermeister Arne Krohn außerordentlich freute, der das Publikum begrüßte.

Bereits zum 9. Mal hieß es Bühne frei für das Sommertheater in historischen Stadtkernen. „Die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischem Stadtkern gibt es schon seit 1992. Uns eint die Idee, das Stadtbild mit Theateraufführungen eindrucksvoll in Szene zu setzen“, sagte Arne Krohn.

Drei Einakter von Anton Tschechow standen am Sonnabend auf dem Programm, begleitet von Musik, die so recht die russische Seele widerspiegelte. Und das traf den Nerv des Publikums, das schon nach wenigen Minuten zu lachen begann.

Die Witwe will ewig trauern

Die Gutsbesitzerin Jeléna Popowa, eine schöne Frau in den besten Jahren, ist in ein schwarzes Spitzengewand gehüllt. Ihre Trauerkleidung will die Witwe bis zu ihrem Tod nicht mehr ablegen.

Doch diese Pläne durchkreuzt der herein schneiende Gutsbesitzer Grigóri Stepánowitsch, der die Schulden des verstorbenen Gatten eintreiben will. Sein zielsicheres und selbstbewusstes Auftreten, das durch das Aufstampfen mit den russischen Filzstiefel ausdrucksvoll in Szene gesetzt wird, schmilzt allerdings recht schnell dahin.

„Der Heiratsantrag“ – zunächst scheint er zu missglücken, dann findet aber doch alles ein gutes Ende
„Der Heiratsantrag“ – zunächst scheint er zu missglücken, dann findet aber doch alles ein gutes Ende.Quelle: Cornelia Felsch

Und der Satz „Wie bin ich heute grimmig“, verliert an Gültigkeit. Vom drohenden Duell bis zur innigen Umarmung vergehen nur wenige Minuten, die es allerdings in sich haben.

Alle Missverständnisse und Tücken des Zusammenlebens zwischen Mann und Frau werden hier aufgeboten und die Reaktion der Theaterbesucher zeigt deutlich, wie zeitlos die Stücke Tschechows sind.

Wenn im „Heiratsantrag“ der Gutsbesitzer Iwán Wasiljewitsch im verschmutzten Anzug um die Hand der reizbaren Natálja Stepánowa anhalten will – beide sich aber immer mehr über Fragen ihres Landbesitzes und die Qualitäten ihrer Jagdhunde schließlich völlig entzweien, ist das Chaos programmiert.

Einakter strotzen nur so vor Situationskomik

Die 30-minütigen Einakter, die vor Situationskomik und Kommunikationsfallen nur so strotzen, sorgten für einen außerordentlich unterhaltsamen Abend.

Die Schauspieler des theaters 89 vermittelten Tschechows intelligenten Humor hervorragend. In seinen Geschichten verarbeitet er Banales und Vulgäres der damaligen russischen Gesellschaft auf ironische Weise.

Anton Tschechow, der 1860 in Taganrog geboren wurde, studierte in Moskau Medizin. Als Arzt hatte er viel Kontakt mit den Menschen. Seine Erfahrungen verarbeitete er in seinen literarischen Werken.

Wer jetzt Lust auf Theater unter freiem Himmel bekommen hat, der kann zum Beispiel am 11. August in Templin oder am 16. August in Rheinsberg einen Russischen Abend feiern.

Der Artikel in der MAZ, Neuruppin  …

Wir feiern!

theater 89 feiert den Sommer und wirft erste Blicke auf die Feierlichkeiten “30 Jahre th89” im nächsten Jahr

Kennen Sie den? Klar, das ist André Zimmermann. Den sehen Sie auch an diesem Wochenende bei theater 89 im RUSSISCHEN ABEND in unserer Städtetour in Kooperation mit der AG Städte mit historischen Stadtkernen. Mehr unter TERMINE …

Dieses Foto ist allerdings schon ein paar Jährchen älter – nein, keine 30 Jahre, aber eben antik. In einer neuen Reihe “30 Jahre t89” zu unserem Jubiläum stellen wir Ihnen noch in diesem Sommer altgediente Akteure, Mitmacher und Freunde vor. Und: André Zimmermann gehört zu den altgedienten Akteuren! Bleiben Sie gespannt und freuen Sie sich erstmal auf dieses Wochenende!

Sommertournee 2018 | RUSSISCHER ABEND in Dahme/Mark und Peitz

Chor Raduga, Tobias Potratz, MAZ

Am Freitag, 6. Juli, in Dahme/Mark, können Sie den RUSSISCHEN ABEND wieder mit dem Frauenchor RADUGA erleben! Auch die MAZ war begeistert!Matthias Zahlbaum, Bernd Spanier, Martin Schneider, André Zimmermann, Kristin Schulze, Christian Schaefer beim Einzug

Am Samstag dann zeigen die Schauspieler und Musiker von theater 89 in Peitz, dass sie musikalisch undt spielerisch auch keine Waisenknaben und -mädels sind. Freuen Sie sich auf das zweite Sommerwochenende mit der Sommertournee von theater 89 in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“.

André Zimmermann, Matthias Zahlbaum, Kristin Schulze, Christian Schaefer, Martin Schneider, Bernd Spanier im Finale

Mehr unter TERMINE …

Sommertournee 2018 | RUSSISCHER ABEND Bad Belzig

Die Theatergruppe
Die Theatergruppe “theater 89” hat auf der Burg EIsenhardt in Bad Belzig einen russischen Theaterabend gestaltet. Quelle: Tobias Potratz

Bad Belzig

Liebe, Komik und Sonnenschein. Das sind die Zutaten, die es braucht, um einen Sommertheaterabend perfekt werden zu lassen. Glücklicherweise sind alle drei Kunstköstlichkeiten in genau der richtigen Menge am Sonnabend auf der Burg Eisenhardt vorhanden. Und so erleben über 120 Gäste wie die Theatergruppe “theater 89” einen Russischen Abend im Hohen Fläming gestaltet.

Der ganze Artikel in der MAZ Bad Belzig …

Sommertournee 2018 | RUSSISCHER ABEND Premiere

Begeistert aufgenommene Premiere in Doberlug-Kirchhain

Premiere Sommertournee RUSSISCHER ABENDDas zahlreiche Publikum amüsierte sich köstlich, selbst der Bürgermeister von Doberlug-Kirchhain, Bodo Broszinski, ließ es sich nicht nehmen, im Finale mitzumischen; rechts neben ihm André Zimmermann, Kristin Schulze und Christian Schaefer im Bärenfell.

Übrigens, zusätzlich zu den theater 89-Musikern Martin Schneider und Bernd Spanier hören Sie an ausgewählten Terminen den Frauenchor RADUGA: am 30.06. in Bad Belzig, am 6.07. in Dahme, am 18.08. in Treuenbrietzen und am 2.09.2018 in Jüterbog.

Sommertournee 2018 | RUSSISCHER ABEND

In den Endproben


 Russischunterricht: Bernd Spanier, André Zimmermann, Christian Schaefer, Olga Stach

Zu den Probenaufgaben zählen für die Schauspieler diesmal nicht nur das komödiantische Spiel und der Gesang, sondern auch das Russischstudium. Olga Schach vom Chor RADUGA im HAUS, Altes Lager, hat den Unterricht übernommen und feilt an der Aussprache der höchst sprachbegabten Akteure, wie sie diagnostiziert.

Nach dem Kuss: Kristin Schulze, Matthias Zahlbaum: DER BÄR

Am Freitag, 29. Juni geht es los in Doberlug-Kirchhain mit der Premiere der diesjährigen Sommertournee in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“RUSSISCHER ABEND

Christian Schaefer in: VOM SCHADEN DES TABAKS

Am Sonnabend, 30. Juni, in Bad Belzig haben Sie zudem noch das Vergnügen des Chors RADUGA im Live-Auftritt.


Da steckt Musik drin – in allen drei Akten und drum herum: Bernd Spanier und Martin Schneider

Näheres unter TERMINE …

André Zimmermann, Kristin Schulze in: DER HEIRATSANTRAG

Wir freuen uns, Ihnen drei meisterhafte Einakter von Anton Tschechow vorzuspielen und sind sicher, Sie werden sich gut unterhalten. Natürlich ist auch fürs leibliche Wohl gesorgt.

Berichterstatter Ronald Richter und Sprachtrainerin Olga Stach harren der Dinge …

Freuen Sie sich auf die Sommertournee 2018! Wir freuen uns auf Sie …

DIE HEIDEN VON KUMMEROW 2018

Tonaufnahmen in Biesenbrow

      

In der letzten Woche haben wir die Tonaufnahmen in Biesenbrow für den 2. Teil unserer HEIDEN VON KUMMEROW Aufführung fertig gestellt – alle Seiten aus dem Buch vorgelesen für 12 Stunden Aufführung mit den verschiedenen Darstellern – Leute aus dem Dorf, Schauspieler, Jugendliche, Kinder. Wir haben ein Zelt in die Schule von Biesenbrow gestellt, damit es nicht hallt.

Mit dabei am Donnerstag, an dem die Fotos geschossen wurden, waren als Sprecher Marie-Luise Frost, Moritz Beltermann, Jona Friese, Leonhard Geffke, Peter Kloss, Eckhard Kolle, Ella Schneider, Joachim Stark und wie jeden Tag Reinhard Scheunemann, der ja der Erzähler der Geschichte ist und damit den größten Brocken zu lesen hat.

Der Regisseur Hans-Joachim Frank hat die Aufnahme geleitet. Jörg Huke sorgte für den sprichwörtlich guten Ton mit Mikros, Notebook und spezieller Software.

Ganz oben unter der Überschrift kann man das Audio anklicken, um mal in unsere Arbeit reinzuhören. Wir wünschen viel Vorfreude auf DIE HEIDEN VON KUMMEROW!

Die Sommertournee 2018

Wir werden Weltmeister

Foto Ensemble: Martin Schneider, André Zimmermann, Bernd Spanier, Kristin Schulze, Matthias Zahlbaum, Christian Schaefer – offizielles Foto für die Sommertournee 2018

Schon das siebte Mal findet die theater 89-Sommertournee. in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen statt. Wenn das nicht weltmeisterreif ist!

Wobei in diesem Jahr, im Jahr 2018, mal wieder die Spiele zum Teil im Wettkampf mit der Fußball WM ausgetragen werden. Wir sind schon gespannt auf den Sieger! Theater mit echten Menschen, hochkomödiantisch auf wunderschönen Altstadtplätzen oder die Flimmerkiste in welchen Ausmaßen auch immer, vor der man sein Bier allein oder im meist sehr begrenzten Rahmen konsumieren muss.

Warum diesmal ein RUSSISCHER ABEND mit drei Einaktern von Tschechow? Erstmal weil sie Glanzlichter des Theaters sind, Unterhaltsam zeigen sie unser aller Abgründe auf – nach dem Motto: “Ach, du meine Nase – Da kannste was lernen!

Des Weiteren hat der Dramaturg Jörg Mihan etwas zu sagen: Zum Europäischen Kulturerbe im Land Brandenburg gehören auch die Zeugnisse und Hinterlassenschaften jahrhundertelanger Beziehungen zu Russland. Sei es in Bauwerken wie Alexandrowka in Potsdam, russischen Kirchen, russischen Bräuchen, russischen Speisen, der russischen Sprache, Literatur, Musik und Kunst bis hin zu den Kriegsfolgen in der Landschaft und in den Familien.

theater 89, das zunächst im Ortsteil Flugplatz, Altes Lager, Gemeinde Niedergörsdorf, einem ehemaligen Stützpunkt der Roten Armee, stationiert war, verbindet eine enge Freundschaft mit dem dortigen Frauenchor RADUGA, der von russlanddeutschen Aussiedlerinnen gegründet wurde und in vielen Inszenierungen mitwirkte. RADUGA heißt auf Deutsch Regenbogen – er wird, wenn möglich, den RUSSISCHEN ABEND an ausgewählten Orten der Sommertournee 2018 zusätzlich musikalisch umspannen.

Anton Tschechows Diagnosen als Arzt, Forscher, Weltreisender, Entwicklungshelfer und Schriftsteller gelten bis heute. Die drei komischen Einakter der Sommertournee weisen ihn als Menschenkenner und wirkungssicheren Theatermann aus.

Dieser Juni steht also nicht nur für den Beginn der Fußball WM, sondern auch für den Start der diesjährigen Sommertournee im Kulturland Brandenburg. Freuen Sie sich auf lauschige Theater-Sommerabende draußen gemeinsam mit anderen Menschen auf den schönsten Plätzen im historischen Zentrum der Altstädte.

theater 89#IN SCHULEN 2018

JUGEND OHNE GOTT im Gymnasium Templin


Jugend ohne Gott – Alexander Höchst

1:45 h ohne Pause dauerte diese Schulaufführung der etwas anderen Art. theater 89 hatte die Vorstellungszeit so exakt ausgetüftelt, dass zum Ende der Aufführung die Schulglocke die Pause für die Schüler einläutete.

Gezeigt worden war zweimal, am 15. und 16. Mai 2018, JUGEND OHNE GOTT von Ödön von Horváth, für den Geschichtskurs der 11. Klassen des Gymnasiums Templin, vor insgesamt 45 Schülerinnen und Schülern.

Das sind große Herausforderungen für die Akteure, da sie sich auf keine Theatermittel wie Ton und Beleuchtung verlassen können, sondern einzig ihre Schauspieltechnik zur Verfügung haben – die stimmen muss. Besonders an diesen Begegnungen war auch, dass die beiden theater 89-Spieler Leonhard Geffke und Jona Friese selbst noch den Geschichtskurs einer 11. Klasse in Berlin belegen.

Vor acht Jahren fand die Premiere von JUGEND OHNE GOTT mit großer Besetzung in Berlin und Brandenburg statt. Auch da hat Alexander Höchst schon den Geschichtslehrer gespielt, Sie sehen oben ein Foto aus der damaligen Aufführung. Alle anderen – Leonhard Geffke, Hans-Joachim Frank, Jona Friese, Marie-Luise Frost, Christian Schaefer und Uta Wilde – traten in Mehrfachbesetzungen auf, um die Figurenfülle des Romans von Ödön von Horváth im Rahmen unserer Reihe theater 89#IN SCHULEN abbilden zu können.

Eine Folge von Schulprojekten fand in diesem Rahmen bereits statt: zuerst WER IST DIE WAFFE, WO IST DER FEIND von Oliver Bukowski, dann HAFTHAUS von Ralf-Günter Krolkiewicz und JUGEND OHNE GOTT von Ödön von Horváth. Dazu gab es WORKSHOPS zu NATHAN DER WEISE, EXILLYRIK von Bertolt Brecht, KOPRODUKTIONEN wie AH, PARIS! nach Raymond Queneau auf Französisch und Deutsch und DER FALL JUDAS von Walter Jens. Ein weites Themensprektrum mit höchst unterschiedlichen Versuchen hat so mehrere Klassen einer Schule zusammen gebracht, z. B. in der Aula oder auf dem Schulhof, auch in WORKSHOPS.

Im Herbst soll theater 89#IN SCHULEN mit JUGEND OHNE GOTT in zehn Aufführungen im Landkreis Teltow-Fläming fortgesetzt werden, eine Förderung wurde beantragt.

30 Jahre S.I.K. Holz

Die Gala mit theater 89

Uwe Klemens, Marc Oelker, Klaus-Peter Gust, Claudia Gust

Zur Gala anlässlich des 30. Geburtstags von S.I.K. Holz wurde – wie es sich für eine Holzverarbeitungsfirma geziemt – nur beim Buffet (aufs Hemd) gekleckert, sonst aber ordentlich geklotz!

Eingeladen waren neben etlichen internationalen Partygästen, die eine Moderation in Englisch durch Marie-Luise Frost notwendig machten, Promis aus Film, Funk, Bühne, Fernsehen:

theater 89 mit Artistin Romy Seibt, Sängerin Kristin Schulze, Posaunist Jörg Huke, mit Bernd Spanier am Flügel, Martin Schneider an der Klampfe – und, man glaubt es nicht: Karat, Nena, Kiss.

Da letztere es dann doch nicht schafften, live vor Ort zu sein, wurden sie von ihren glühenden Verehrern am Ende der eigenen Biografie würdig vertreten. Klaus-Peter Gust jubelte Karat, Claudia Gust gab Nena und Marc Oelker beeindruckte mit Kiss.

Als es bereits dunkelte, zeigte Romy Seibt ihre atemberaubenden Kunststücke an einem Seil, das nur von einer Baggerschnauze gehalten wurde.

Schließlich spielten The Rathmines zum Tanz auf. Bewegung war angesagt, denn der sonnige Tage war einem ziemlich frischen Abend gewichen. Dafür gab es Feuerwerk!

The Rathmines und das Feuerwerk

Herzlichen Glückwunsch für die zurückliegenden 30 Jahre! S.I.K. Holz, Firma für phantasievolle Kinderspielplätze aus Robinienholz, konnte in unserer Zeit eigentlich nur im Osten entstehen und damit auch noch weltweit Erfolg haben! Wir stoßen an auf die nächsten 30 Jahre!

Klaus-Peter Gust stößt an

DER FALL JUDAS in Beeskow

DAS ENSEMBLE „THEATER 89“ FÜHRT IN DER KATHOLISCHEN KIRCHE DAS STÜCK DER FALL JUDAS AUF

Projekt
Auftakt zur neuen Reihe „Burg on Tour“

Auftakt zu „Burg on Tour“ mit dem Walter-Jens-Stück „Der Fall Judas“. Barbara Weiser dirigiert in der katholischen Kirche Beeskow den polnischen „Chór Kameralny Adoramus“ aus Slubice. © Foto: Hermine Kühl

Hermine Kühl / Märkische Oder Zeitung 10.04.2018, 07:15 Uhr

Zum Auftakt des neuen Burgprojekts „Burg on Tour“ haben sich am Sonnabend viele interessierte Beeskower Bürger in die Katholische Kirche begeben. Burgdirektor Arnold Bischinger verfolgt mit dem  Projekt die Idee, alternative Spielorte mit kulturellem Leben zu erfüllen. Den Auftakt machte die Katholische Kirche in Beeskow.

Wenn der Spielort neu ist, so zählt das Ensemble zu den alten Bekannten in Beeskow. Denn die Gruppe „theater 89“ aus der Uckermark ist regelmäßig im Rahmen der Aktion „Städte mit historischem Stadtkern“ in Beeskow zu Gast.

Der ganze Artikel in der  Märkischen Oder Zeitung …

DER FALL JUDAS in der Kar- und Osterzeit

Frohe Ostern mit theater 89

Die dunklen Zeiten liegen hinter uns! Wir haben die Karwoche damit verbracht, zweimal an höchst unterschiedlichen Orten den FALL JUDAS aufzuführen: am Palmsonntag in der St. Canisius Kirche in Berlin Charlottenburg – mehr darüber hier

Am Gründonnerstag waren wir in Prenzlau in der St. Jacobi-Kirche. Auch hier strömten interessierte Menschen; anschließend an unsere Vorstellung gab es die Liturgie des Abendmahls mit Brot, Oliven, Humus und Wein.

theater 89 weihte die Kirche kulturell ein, in der es künftig auch Theateraufführungen, Konzerte und Ähnliches geben soll. Noch ist der Umbau der schönen Räumlichkeiten nicht ganz abgeschlossen. Wir, die Akteure, fühlten uns jetzt schon sehr wohl und herzlich aufgenommen von Publikum und Pfarrer.

Allseits wünschen wir ein fröhliches, friedliches Osterfest und können auf einen weiteren FALL JUDAS in dieser nun beginnenden Osterzeit verweisen – in Beeskow am 7. April, mehr unter TERMINE … Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

DER FALL JUDAS in der St. Canisius Kirche in Berlin

Muss DER FALL JUDAS neu aufgerollt werden?

Von Pater Manfred Hösl, Katholische Kirchengemeinde St. Canisius, Berlin-Charlottenburg

Chór Kameralny ADORAMUS, Marie-Luise Frost, Aleksander Bienias, St. Canisius Kirche, Berlin-Charlottenburg

Das theater 89 war am Palmsonntagabend mit einem Stück über Walter Jens‘ Judas in St. Canisius zu Gast.  Die Künstler debattierten das Für und Wider eines Seligsprechungsprozesses für Judas Iskariot. War der Erzschurke doch nicht so, wie alle denken? War er gar ein Märtyrer? Ein forderndes und nachdenklich machendes Stück an der Schwelle zur Karwoche!

Klaudia Höfig vom IPZ (internationales Pastorales Zentrum) hatte die Kontakte geknüpft und die Veranstaltung ermöglicht. Das theater 89 unter der Regie von Hans-Joachim Frank hatte einen der großen Texte des Literaturprofessors Walter Jens in Szene gesetzt. Was zunächst verrückt klingt, wurde im Laufe des Abends immer plausibler: Kann es sein, dass Millionen Christen Judas Iskariot Unrecht tun? Muss die Kirchengeschichte umgeschrieben werden?

Das Stück mutete nicht nur frommen Christen einiges zu. Zwei Stunden Text! Freilich gut aufbereitet, methodisch klug überlegt, musikalisch aufgelockert und insofern gut konsumierbar. Das Problem war der zumutende Inhalt.

Formal ging es um einen Antrag für einen Seligsprechungsprozess für Judas Iskariot, den Pater B. von den Franziskanern – die ja die heiligen Stätten in Israel bis heute verwalten – einzubringen gedachte. Der – gespielt von Michael Stark aus St. Johannes Baptist in Fürstenwalde – hatte sich selber auch eher widerwillig mit dem Thema Judas befasst, war dann aber immer mehr überzeugt: Judas war anders als wir meist denken!

Ohne Judas hätte der Heilstod Jesu nie stattgefunden! Ohne Überlieferer keine Überlieferung! Ohne einen radikalen Vollstrecker des Heilsplan kein Heil! Ähnlich wie man in der Osternacht von der „felix culpa“, der glücklichen Schuld Adams, zu singen wagt, so muss man auch Judas’ Verrat als letzte Erfüllung des Wunsches Gottes sehen! Und Jesus habe das gewusst! Der mysteriös klingende Dialog zwischen Jesus und Judas beim letzten Abendmahl („Was du tun willst, das tue bald“, usw.) war ein Dialog zweier Freunde, die wussten was ihnen beiden bevor stand. Kein Jesus ohne Judas – und umgekehrt! Der vermeintliche Verrat  war in Wirklichkeit ein letzter, ihm alles abverlangender Liebesbeweis! Judas ist kein Schurke, sondern ein Märtyrer! Petrus und die anderen sind gegen ihn nur Heils-Statisten!


Markus Mollitor, Michael Stark, Marie-Luise Frost, Aleksander Bienias

So muss es gewesen sein, so der Duktus des Stücks. Sollte denn Jesus tatsächlich Judas absichtlich in seinen Verrat und sein Verderben habe laufen lassen? Der, der gelehrt hat „… und führe uns nicht in Versuchung“, ausgerechnet der lässt einen seiner Jünger ins ewige Verderben schlittern? Ist da nicht eine abgrundtiefe, letzte heilige Absprache der beiden Heilsprotagonisten die bessere Erklärung?

Ronald Richter, Marie-Luise Frost, Michael Stark, Aleksander Bienias

Auch den Patriarchen von Jerusalem (gespielt von Ronald Richter vom theater 89) brachte der Pater zum Umdenken, eine wichtige Voraussetzung, sollte der Antrag auf den Seligsprechungsprozess überhaupt eine Chance haben. Wenn man das Unmögliche erst einmal möglich hält, dann findet man auch weitere Indizien. Etwa dass Paulus von einem fiesen Verrat eines Jüngers nichts zu wissen scheint. Ob der Völkerapostel um die Heilsbedeutung der „Überlieferung“ wusste? Hat Judas nicht in vorbildhafter Weise erfüllt, was Jesus gelehrt hat: Wer sein Leben retten will, wird es verlieren, wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen? (Mt 16,25) Wer, wenn nicht Judas, hat dies bis ins Letzte befolgt? Beide starben am Holz: Jesus am Kreuz, Judas am Baum im Suizid. Ob nicht der sicherste Höllenkandidat der erste Himmelsbewohner ist, womöglich dort von Jesus selber begrüßt mit einem Kuss (sic!)?

Christian Schaefer, Marie-Luise Frost

Einspruch kam vom Glaubensanwalt, gesprochen von Christian Schaefer vom theater 89. Ja, wo kämen wir denn da hin, wenn wir den Bock zum Gärtner und den Judas zum Heiligen machen! Warum dann nicht gleich auch Satan selbst? Heiliger Luzifer – bitte für uns!? Absurd, makaber, grotesk sei das, so der Glaubensanwalt! Hier sei dreiste Textverfälschung und wüstestes Exegetisieren am Werk, hier wird die Wahrheit gegen den Strich gebürstet.

Der Antrag auf Seligsprechung wird zunächst abgeschmettert! Was in der Aufbruchsstimmung des zweiten Vatikanischen Konzils zunächst möglich schien, wird in den zähen Mühlen der vatikanischen Bürokratie erstickt und „zu den Akten gelegt“. Aber ist die vorgebliche Sorgfaltspflicht nicht vorgeschoben? Hier machte das Stück wohl ein paar satirische Sticheleien gegenüber der jüngeren Kirchengeschichte, wo in Rom auf den Aufbruchspapst Johannes XXXIII. der eher konservative Paul VI. folgte und die Reformfreudigkeit des Konzils zurückgenommen wurde.

Pater B. freilich ließ nicht locker im Vatikan! Aber allmählich wurde auf ihn selber auch immer mehr Druck ausgeübt. Er wurde jetzt sogar selber als „Judas B.“ tituliert und dämonisiert. Wer in der Kirche gegen den Trend anrennt, der braucht einen langen Atem … Wie dem auch sei!

Sind wir in der Kirchengeschichte den Falschen auf den Leim gegangen? Ist Judas der Gute und – z.B. der Evangelist Johannes – der Böse? Stammt nicht von ihm der fatale Satz „Ihr (die Juden) habt den Teufel zum Vater!“ (Joh 8,44)? Hat nicht Johannes dem späteren Antijudaismus, ja Antisemitismus den Boden bereitet und ist Judas nicht dessen erstes Opfer? Ist das übliche Judasbild nicht eine Schöpfung des Antisemitismus, der den Zorn gegenüber Juden erregen und Gewalt gegen sie rechtfertigen soll?

Solche und ähnliche Fragen warf das aufwühlende Stück auf. Keine leichte Kost! Auch kein Happy End. Aber es ging auch nicht um eine nette Abendunterhaltung sondern um eine Einführung in die Karwoche. Wer das Stück gesehen und gehört hat, der ist jetzt drin – in der Karwoche!

 

RUSSISCHER ABEND

Vorher – Nachher


Kristin Schulze, Christian Schaefer, Hans-Joachim Frank, Barbara Noack

Zum Ende des 1. Probenabschnitts unseres RUSSISCHEN ABENDS in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ stellte Barbara Noack ihre Kostümentwürfe vor.

André Zimmermann, Kristin Schulze

Das sind immer spannende Augenblicke, denn eine Rolle kann in Kostüm und Maske noch eine ganz neue Richtung nehmen.

Und so sehen wir hier die Schauspieler mal ohne …


Christian Schaefer

… dann wieder mit – zumindest angedeuteten – Kostümen … siehe unten!

 

 

 

Hans-Joachim Frank, Matthias Zahlbaum

Hier werden online Stiefel ausgesucht!


André Zimmermann, Barbara Noack

Das kann ja heiter werden!


Kristin Schulze, Barbara Noack

Erste scheue Blicke …

RUSSISCHER ABEND

Probenende RUSSISCHER ABEND 1. Teil


Mit diesem Wochenbeginn landen wir schon wieder in der letzten Woche der Proben unseres RUSSISCHEN ABENDS für die diesjährige Sommertournee in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“. Aber bis zum Sommer geht ja noch einige Zeit ins Land. Und die nächste Probe kommt bestimmt! 

Zur beinahe schon vergangenen ersten Phase gehörte auch der Besuch beim Chor RADUGA im HAUS, Altes Lager. Dort proben die Damen des Frauenchors allwöchentlich. Eine Kostprobe ihres Könnens hören Sie im Audio oben. Es ist ein Lied, das die Schauspieler nach ihren Vorgaben einüben. Zu ausgewählten Terminen während der Sommertournee wird auch der Chor dabei sein. Das geben wir noch rechtzeitig bekannt. Wir wünschen schon mal viel Vorfreude.

HEIDEN VON KUMMEROW | Teil 2

THEATER 89 FÜHRT DEN ZWEITEN TEIL DES OPEN-AIR-SPEKTAKELS DIE HEIDEN VON KUMMEROW AUF

Biesenbrow wird wieder zur Bühne

Acker unseres Herrn: Für die Spielszenen des Thetaerprojektes DIE HEIDEN VON KUMMEROW, das im vergangenen Sommer Premiere in Biesenbrow hatte, lernten die Laiendarsteller Pflügen mit dem Pferd.© Foto: MOZ/Daniela Windolff

Das theater 89 wird in diesem Jahr Ehm Welks DIE HEIDEN VON KUMMEROW weitererzählen. Im zweiten Teil der außergewöhnlichen Open-Air-Inszenierung des Romans in der Landschaft von Biesenbrow werden weitere sieben Kapitel mit Schauspielern und vielen LaiendarstelleRn gespielt. Premiere ist am 8. September.

Die Proben für den zweiten Teil des Dreijahresprojektes “Die Heiden von Kummerow” haben gerade erst begonnen, die neuen Schauplätze im Dorf sind noch nicht komplett und Sponsoren müssen weiter geworben werden, da reißen sich die Zuschauer schon um die Eintrittskarten für die Fortsetzung des Theaterspektakels, mit dem das Ensemble des Theaters 89 im vergangenen Jahr eine Weltpremiere in dem kleinen Uckermark-Dorf Biesenbrow wagte.

Den ganzen Artikel der Märkischen Allgemeinen Zeitung von Daniela Windolff können Sie hier lesen